«Es muss nicht alles auf einmal perfekt sein. Entscheidend ist, überhaupt anzufangen.»

Wie ergeht es unseren Kundinnen und Kunden dabei, den Docupass auszufüllen? Daran sind wir bei Pro Senectute Schweiz natürlich immer sehr interessiert. Lesen Sie das bereichernde Interview mit der Docupass-Kundin Isabel Schacher.

Isabel Schauer

Was hat dich dazu veranlasst, den Docupass auszufüllen? Hast du alle Formulare oder nur einen Teil ausgefüllt? 
Ich habe in einem Podcast vom Docupass gehört und wollte ihn anschliessend als Vorbereitung auf unsere 10-wöchige Auslandsreise ausfüllen. Mit vielen Zwischenstopps und Aktivitäten war ein gewisses Risiko gegeben. Mir war wichtig, dass meine Familie im Notfall schnell auf die wichtigsten Informationen zugreifen kann – falls mir oder meinem Partner etwas zustossen sollte.

Ich habe das Ausfüllen allerdings lange vor mir hergeschoben, weil es mir schwerfiel, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Vor der Reise habe ich dann nur das Wichtigste ausgefüllt und den gedruckten Docupass mit einer persönlichen Notiz in einem gut sichtbaren Ordner hinterlegt.

Besonders wichtig war mir die Übersicht über die Aufbewahrungsorte wichtiger Dokumente, die Patientenverfügung und der Vorsorgeauftrag – insbesondere, damit mein Freund im Ernstfall berechtigt ist, Auskunft zu erhalten und Entscheidungen zu treffen. Gerade weil wir nicht verheiratet sind, war das für uns ein zentraler Punkt.

Wie erging es dir beim Ausfüllen der Formulare: Gab es Herausforderungen, Unklarheiten, Gesprächsbedarf?
Das Ausfüllen war vor allem emotional schwierig – auch, weil meine Mutter wenige Jahre zuvor verstorben war. Ihr Tod hat mir deutlich gemacht, wie wichtig es ist, gewisse Dinge frühzeitig zu regeln. Gleichzeitig sind Themen wie Krankheit und Tod sehr unangenehm: Man wird mit Fragen konfrontiert, auf die man oft keine klare Antwort hat und sich die Konsequenzen kaum vorstellen möchte.

Der Docupass hat mir den Einstieg aber erleichtert. Die Struktur und Hinweise halfen, mich sicher durch die Themen zu führen, ohne etwas zu vergessen. Ich konnte mich dadurch auf den Inhalt konzentrieren, statt mich in Formalitäten oder komplizierten Formulierungen zu verlieren.

Passwörter habe ich bewusst nicht notiert – für den Fall, dass jemand Zugriff auf die Unterlagen bekommt, der das nicht sollte.
 
Hast du dich beim Ausfüllen des Docupass mit einer Vertrauensperson ausgetauscht? Warum (nicht)?  
Nach unserer grossen Reise habe ich mich intensiv mit meinem Freund zusammengesetzt. Wir haben beide unsere Vorsorgedokumente ergänzt und gemeinsam besprochen, wie wir uns gegenseitig absichern können und was uns jeweils wichtig ist.

Während der Reise hatten wir eine Diskussion: Er wollte in Neuseeland einen «Skyfall»-Sprung von einem 192 Meter hohen Turm machen. Ich war dagegen, weil er seine Dokumente nicht ausgefüllt hatte und ich das Risiko nicht verantworten wollte. Zum Glück ist alles gut gegangen – übrigens auch auf der ganzen Reise – und wir haben die Situation anschliessend zum Anlass genommen, das Thema nochmals vertieft anzugehen.

Wie fühlt es sich für dich an, zu wissen, dass du den Docupass ausgefüllt hast?  
Es fühlt sich beruhigend an – auch wenn der Docupass noch nicht ganz «fertig» ist. Ich habe später erkannt, dass es kein einmaliger Vorgang ist, sondern ein fortlaufender Prozess. Immer wieder tauchen neue Punkte auf, die man ergänzen oder überdenken möchte.
 
Was empfiehlst du Personen, die sich gerade mit dem Ausfüllen von Vorsorgedokumenten befassen?
Ich empfehle, frühzeitig und offen mit den Menschen zu sprechen, die einem wichtig sind – und auch aktiv nachzufragen, ob sie ihre eigenen Wünsche bereits schriftlich festgehalten haben.

Als meine Mutter gestorben ist, hat uns genau das gefehlt. Wir waren anfangs mit den vielen Fragen, die uns gestellt wurden, überfordert. Einige Dinge müssen zudem schon zu Lebzeiten geregelt sein – wie etwa eine Körperspende für die medizinische Ausbildung. Manche ihrer Wünsche konnten wir leider nicht erfüllen, was mich im Nachhinein sehr beschäftigt hat.

Sich mit diesen Themen zu befassen, ist unangenehm – aber wichtig. Und es muss nicht alles auf einmal perfekt ausgefüllt sein. Entscheidend ist, überhaupt anzufangen – und die Unterlagen regelmässig zu überprüfen.

Sorgen Sie für den Ernstfall vor: der Docupass ist die anerkannte Gesamtlösung für die persönliche Vorsorge.

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